alexandra

Wertigkeit des BMI

Der sogenannte BMI ist eine gebräuchliche Maßeinheit, um Übergewicht und Adipositas zu definieren.

BMI bedeutet, Körpergewicht in kg wird dividiert durch Körpergröße im Quadrat.

Beispiel: eine Frau hat eine Körpergröße von 1,60 m und ein Gewicht von 100 kg, ergibt einen BMI von 31,25.

Bei einem BMI von 31,25 liegt eine Adipositas vor. Ab einem BMI von 25 liegt laut WHO (Weltgesundheitsorganisation) definitionsgemäß Übergewicht mit einem entsprechenden Risikoprofil vor.

Bei einer Vielzahl von Patienten ist eine Berechnung des BMI nicht zwingend erforderlich, dient oft eher statistischen Zwecken, stützt in manchen Fällen Entscheidungen zu einer Therapie.

 

Unabhängig von der oben aufgeführten Definition rückt der BMI als Bewertungsmaßstab eines Risikos durch die Adipositas immer weiter in den Hintergrund. Auch die lange als sinnvoller erachtete „Waist-to-Hip-Ratio“ – das Verhältnis von Hüft- zu Taillenumfang als beschreibendes Mass für den als schädlich anzusehenden Bauchspeck – wird wohl der „Waist-to-Height-Ratio“ weichen. Dieses Verhältnis beschreibt das Verhältnis von Taillenumfang zur Körpergrösse.

An mehreren deutschen Universitäten wurde in einer Studie mit 11000 Teilnehmern gezeigt, dass der BMI keine Vorhersagekraft für das Herzinfarkt-, Schlaganfall- und Sterberisiko besitzt. Die Waist-to-Height-Ratio dagegen lieferte brauchbare Prognosen: Je höher er ausfiel, desto größer war das Erkrankungs- und Sterberisiko.

 

Auch trifft der BMI keine Aussage über das Verhältnis von Magermasse zu Fettmasse im menschlichen Körper.

 

Die Magermasse wird definiert als der Anteil an Muskelmasse, Bindegewebe, Haut, Knorpel, Bänder, Sehnen im menschlichen Körper.

 

Die Magermasse hat ein sehr hohes spezifisches Gewicht. Fett hingegen hat ein sehr niedriges spezifisches Gewicht. Die Fettaugen auf der Suppe schwimmen immer oben auf und die dicken Menschen im Meer auch.

 

Ein sehr kräftiger durchtrainierter Körper hat einen hohen Anteil an Muskelmasse, also auch an Magermasse mit einem hohen spezifischen Gewicht, d.h. dieser Körper wiegt sehr viel, obwohl er kaum Fett enthält.

Würde man bei einem muskulösen Körper den BMI zum Ansatz bringen, ergäbe sich ein falsches Bild, da hier ein hoher BMI auf einen muskulösen Körper und nicht auf einen hohen Fettanteil im Körper zurück zu führen wäre, d.h. hohes Gewicht bei muskulösem Körper mit wenig Fettanteil.

Ebenso gibt der BMI keine Auskunft über eine dysproportionale Verteilung von Fettgewebe im menschlichen Körper. Viele Patienten, insbesondere viele junge Frauen, haben einen sehr schlanken Oberkörper und massive Fettansammlungen im Bereich der unteren Extremitäten, also im Bereich von Hüfte, Ober- und Unterschenkel.

 

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